„Communities of Practice“ (CoP) sind ein Element von Konzepten der lernenden Organisation. Durch das zunehmende Auftreten „crossfunktionaler Teams“ (siehe dort) in von der Digitalisierung geprägten Unternehmen entstehen neue Herausforderungen bezüglich Wissensaustausch und -weitergabe. In klassisch strukturierten Organisationen gibt es zumeist Fachabteilungen, in denen Fachexperten eng vernetzt miteinander arbeiten und Wissen austauschen. Durch crossfunktionale Teams will man diese „Silos“ aufbrechen. Die Teams sind heterogen und über Funktionen und Fachbereiche hinweg besetzt, wodurch allerdings der Wissenstransfer und der Wissensaufbau leidet. Dieser Herausforderung kann durch die Einführung von „Communities of Practice“ begegnet werden. Darunter werden informelle Personengruppen innerhalb einer Organisation verstanden, die sich aufgrund ihrer Expertise und gemeinsamen Interessen zusammenschließen und über einen längeren Zeitraum Kenntnisse, Wissen sowie Erfahrungen austauschen. In Communities of Practice wird Wissen erzeugt, erworben und ausgetauscht.
CoPs sind weisungsunabhängig und entstehen intrinsisch motiviert, d.h. die Mitglieder nehmen freiwillig teil. CoPs entwickeln sich organisch und verfolgen kein tätigkeitsorientiertes Ziel. Im Zentrum von CoPs stehen zwei Fragen: Wie kann ich ein akutes Problem lösen? Wie kann ich meine Arbeit in Zukunft noch besser machen? Gibt es also keine akuten Probleme, versuchen die Mitglieder aus ihren Erfahrungen Muster und Handlungsempfehlungen abzuleiten und beschäftigen sich mit Innovationen und Entwicklungsmöglichkeiten, halten kurze Vorträge oder laden externe Experten ein. Ein Minimum an Struktur stellt den Fokus sicher, beispielsweise durch Timeboxes und die Dokumentation der Themen. Ein „Community Leader“ oder „Community Coordinator“ organisiert und moderiert die Treffen und sorgt für die Dokumentation des Community-Wissens. Sind die Mitglieder der CoP auf mehrere Standorte verteilt, sind auch virtuelle Treffen üblich.