Im Kontext der Digitalisierung sind neue Formen der „Erlösgenerierung“ entstanden. Diese definieren sich unter anderem über die Art der Produkte und Dienstleistungen, die verkauft werden, über die Rolle der Käufer sowie die Art der Ermittlung der Erlöswerte. Zur Klassifizierung von Erlösmodellen eignen sich die folgenden vier Formen:
- Bei der „transaktionsabhängigen direkten Erlösgenerierung“ fließt die Leistung des Anbieters direkt zum Kunden. Umgekehrt findet der Geldfluss direkt vom Kunden zum Anbieter statt. Eine dritte Partei ist nicht involviert. Bei dem Erlösmodell durch Einzeltransaktionen zahlt der Kunde bei jeder einzelnen Transaktion direkt für das Produkt oder die Dienstleistung. Typischerweise wird dieses Modell bei e-Shops (z. B. Amazon) angewendet. Der Kunde tritt hierbei als Käufer der Ware auf. Die Bestellung entspricht der Transaktion.
- Bei der „transaktionsabhängigen indirekten Erlösgenerierung“ fließt die Kernleistung ebenfalls vom Verkäufer zum Käufer. Durch diese Transaktion wird aber eine Nebenleistung von einem Dritten erbracht. Der Umsatz wird dadurch generiert, dass ein Dritter die Nebenleistung an den Verkäufer vergütet. Die geläufigste Ausprägung dieses Modells ist die Provision für die Vermittlung einer Leistung. Diese Erlöse sind nur indirekt, wenn die werbende Partei eine separate Kernleistung und die Werbeplattform zur Generierung der Provisionserlöse eine Nebenleistung anbietet. Ein Beispiel sind Vermittlungsplattformen.
- Bei der „transaktionsUNabhängigen direkten Erlösgenerierung“ wird der Erlös über Mitgliedsbeiträge, Nutzungs- oder Einrichtungsgebühren erzielt. Die Kernleistung fließt vom Verkäufer zum Kunden. Der Kunde zahlt eine Gebühr, welche nicht für jede einzelne Transaktion anfällt. Nutzungs- und Einrichtungsgebühren werden einmalig entrichtet. Die Mitgliedsbeiträge sind regelmäßig zu zahlende Gebühren. Hierbei wird häufig das Premium-Prinzip angewendet. Dieses setzt sich aus einem kostenlosen („free“) und einem Premiumbereich zusammen. Dabei wird der Dienst zunächst kostenfrei angeboten und beinhaltet eine Basisleistung. Für die Zusatzleistungen im Premiumpaket muss der Nutzer einen regelmäßigen Betrag entrichten. Man nennt das auch ein „Freemium Geschäftsmodell“.
- Das Modell der „transaktionsUNabhängigen INdirekten Erlösgenerierung“ ist dadurch gekennzeichnet, dass der Betreiber z.B. einer Web-Seite neben einer Kernleistung gleichzeitig eine Nebenleistung erbringt, für die er von einem Dritten bezahlt wird. Diese Bezahlung erfolgt unabhängig von einzelnen Transaktionen bzgl. des Kunden der Kernleistung. Es gibt unter anderem folgende Ausprägungen dieses Erlösmodells: Bannerwerbung, Sponsoring/Spenden, Datenverkauf (Data-Mining) und Syndizierung (Content-Syndication).