„Selbstreplizierende Systeme“ sind in der Lage, eine Kopie von sich selbst herzustellen. Diese „Selbstreplikation“ bezeichnet im Unterschied zur Autoreplikation dabei eine vollständig autonome Vervielfältigung ohne äußere Hilfe. Der Prototyp eines selbstreplizierenden Systems ist die DNA im Zusammenhang mit der Zellteilung in einem biologischen Organismus. Vor jeder Zellteilung dupliziert sich die DNA und gibt die Kopie an die neue Zelle weiter. Damit ist sichergestellt, dass die gesamte Erbinformation in jeder Zelle vorhanden ist.
Im Kontext der Digitalisierung spielen in Zusammenhang mit der „Künstlichen Intelligenz“ (siehe dort) selbstreplizierende Software- und Hardwaresysteme eine Rolle. Häufig wird dieser Aspekt unter dem Oberbegriff „Künstliches Leben“ diskutiert. Selbstreproduktion kann hierbei durch Duplizierung von Datenstrukturen in Abhängigkeit von definierbaren Bedingungen erfolgen. Zu unterscheiden sind die bloße Selbstkopie („self-replication“) und die anpassungsfähige Selbstreproduktion („self-reproduction“). Erst Maschinen mit letzterer Eigenschaft ermöglichen das unbegrenzte Wachstum von Komplexität mittels eines Netzwerks vererbbarer Mutationen (Evolution).