Der Begriff „Traceability“ (Rückverfolgbarkeit), auch „Requirements Traceability“, bezeichnet in der System- und Softwareentwicklung die Zuordenbarkeit von Anforderungen zu beliebigen Artefakten über den gesamten Entwicklungsprozess und ist somit Teil des Anforderungsmanagements. Artefakte sind vielerlei Elemente im Kontext der Produktentstehung: Anforderungen, Systemelemente, Überprüfungen, Aufgaben uvm. (Requirements) Traceability entsteht, wenn Artefakte eines Entwicklungsprozesses mittels „Trace Links“ verbunden werden. Jeder Trace Link verbindet genau ein Quellartefakt mit einem Zielartefakt. Welche Artefakte in einem Projekt verlinkt werden, wird in einem Traceability Information Model (TIM) definiert. Ein TIM ist ein Metamodell, welches projektspezifisch die zu erfassenden Trace Link-Typen (z.B. Trace zwischen Quellcode und Testfall) und die dabei verknüpften Artefakt-Typen (z.B. Anforderung, Komponente, Testfall) definiert. Ein TIM erlaubt es auch bei einer großen Anzahl von Stakeholdern an einem Entwicklungsprojekt, gleichmäßige Traceability-Qualität zu erreichen und diese prüfbar zu machen.
Die Traceability sollte nicht mit den Begriffen Revisionssicherheit und IT-Compliance verwechselt werden. Wie sie hergestellt wird – also bspw. manuell oder automatisiert – müssen Organisationen individuell entscheiden. Die Erstellung einer manuellen Traceability Matrix ist vielen Organisation jedoch zu aufwendig, sie setzen eher auf eine Lean Traceability, also dem Nachverfolgen von Anforderungen und ihren Artefakten nach Bedarf. Nützlich sind hier entsprechende datenbankgestützte Softwarelösungen.